Vulkanfiber: Aus Tradition wird Innovation

Dass die weltweite Plastikproduktion eine Bedrohung für unsere Umwelt darstellt, ist inzwischen hinreichend bekannt. Unser Blog hat deshalb auch bereits das Thema Umweltverschmutzung durch Plastik aufgegriffen. Eine Lösung für dieses Problem könnte ein traditioneller Werkstoff sein. Dürfen wir vorstellen: Die Vulkanfiber, die wirkungsvolle Alternative, mit dem die Welt von morgen zahlreiche Produkte plastikfrei herstellen kann.

Ein natürlicher Werkstoff seit über 150 Jahren auf Erfolgskurs

Bekannt ist die Vulkanfiber bereits seit 1855 und wurde 1859 erstmals durch Thomas Taylor industriell hergestellt. Schnell etablierte sich der vielseitig einsetzbare Schichtstoff im Markt. So wurde er zum Beispiel zur Produktion von Koffern und Lampenschirmen genutzt. Möglich machen dies die variablen Materialeigenschaften: Vulkanfiber ist ein harter, zäher, nicht splitternder und hornartiger Werkstoff. Er kann gebogen, geprägt, gestanzt, geschnitten, gelasert, gehobelt, gebohrt gefräst, beschichtet, bedruckt oder geklebt werden. Die in unserer Zeit wohl wichtigsten Eigenschaften standen damals jedoch noch gar nicht im Fokus: Vulkanfiber basiert auf nachwachsenden Rohstoffen (Baumwollfasern sowie Zellstoffe) und ist damit ein ideales Substitut für viele Produkte und Anwendungen auf Basis von Plastik. Zudem ist Vulkanfiber selbst im Heimkompost rückstandsfrei abbaubar.

Plastik verdrängt die Vulkanfiber

Trotz seiner vielfältigen Materialeigenschaften geriet die Vulkanfiber zwischenzeitlich als Werkstoff mit Innovationspotenzial in Vergessenheit. Unter anderem trugen die Erfindung und industrielle Massenverwendung von Kunststoffen ihren Teil dazu bei. Seit 1950 wurden weltweit laut Forschern der University of California etwa 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert. Die Folgen bekommen wir heute zu spüren – und die Vulkanfiber feiert nun ihr Comeback. Getreu dem Motto: Ein klassischer Werkstoff rettet die Welt von morgen.

Vulkanfiber – Ein wertvolles Substitut für die Zukunft

Im Gegensatz zu sogenanntem Biokunststoff, der oft nicht vollständig zerfällt, verbleiben bei der Vulkanfiber hingegen selbst im Heimkompost keine Rückstände. Die Materialeigenschaften der Vulkanfiber machen das traditionsreiche Plastiksubstitut zudem zu einem wahren Allrounder. Das Material ist für zahlreiche Industrieanwendungen geeignet. Vom Werkstoff für den Automotive-Sektor, über den Leichtbau im Bauwesen, über Medizintechnik und Verpackungsmaterialien bis hin zu zahlreichen Anwendungsgebieten im Maschinenbau sind die verschiedensten Verwendungszwecke mit der Vulkanfiber denkbar.

Jetzt mit der Vulkanfiber die Industrie von morgen prägen

Was einst mit Lampenschirmen und Koffern begonnen hat, kann nun alle industriellen Zweige prägen und dabei helfen, der Wirtschaft eine nachhaltige und umweltfreundliche Produktion für die Zukunft zu ermöglichen. Hierbei sind längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, denn: Die Vulkanfiber gibt es als Werkstoff zwar schon seit mehr als 150 Jahren, dennoch steckt die moderne Verwendung noch in den Kinderschuhen und bietet weitreichende Potenziale für die Zukunft. Nun sind die Unternehmen gefragt, umzudenken und einen traditionellen Werkstoff als Grundlage für die Innovationen von morgen zu nutzen.