Natürlich, nachwachsend und nachhaltig: Vulkanfiber als Material für hochwertige Möbel
Steigendes ökologisches Bewusstsein der Kunden versus Preisdruck: Die Möbelindustrie befindet sich in einem Dilemma. Nie war der Kundenwunsch nach nachhaltigen, ökologischen Möbeln größer, doch deren Produktion ist kostspielig und bringt weitere Schwierigkeiten etwa beim Design mit sich. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, wieso die Vulkanfiber in diesem Kontext als eine vollständig natürliche Kunststoffalternative auf Basis von Zellstoffen ein echter Game Changer ist.
Die neuen Herausforderungen an die Möbelindustrie
Bereits 2020 zur Möbelmesse IMM Cologne sprachen Experten der Möbelindustrie vom Greta-Effekt. Mit der Anspielung auf die bekannte Fridays-for-Future-Aktivistin sollte auf einen neuen Trend in der Möbelindustrie hingewiesen werden. Die Kunden wünschten sich zunehmend nachhaltige Möbel aus natürlichen und langlebigen Materialien. Die Branche reagierte und brachte immer mehr ökologische Produkte auf den Markt. Allerdings zeigt die Praxis heute, dass die Revolution der Möbelindustrie nicht per Knopfdruck gelingt. Als Folge kam es zu zwei Entwicklungen, die wir Ihnen zunächst skizzieren möchten.
Gute Qualität zum hohen Preis
Auf der einen Seite erlebten hochwertige Möbel einen Boom. Die Überlegung: Je besser die Qualität, desto länger die Lebensdauer eines Produkts. Das wiederum schont wertvolle Ressourcen und senkt – da keine neuen Möbel gebaut werden müssen – den produktionsbedingten CO₂-Ausstoß. Allerdings ergibt sich durch dieses Prinzip ein anderes Problem. Hohe Qualität geht immer auch mit einem höheren Preis einher, sodass die Produkte nicht für den breiten Kundenkreis geeignet sind.
Massenware mit kurzer Lebensdauer
Auf der anderen Seite hat sich als Gegenentwicklung ein Marktzweig etabliert, der vor allem mit preiswerten Waren gesättigt wird. Optisch erzeugen auch diese Möbel einen hochwertigen, nachhaltigen Eindruck. Oft kommt beispielsweise Pressspan statt Massivholz zum Einsatz, um die Produktionskosten zu senken und einen natürlichen Look zu bewahren. Die Lebensdauer solcher Möbel ist entsprechend der minderwertigen Qualität jedoch gering – wirklich nachhaltig ist dieser Ansatz damit nicht.
Holz – die ökologisch beste Wahl für die Möbelindustrie?
Ungeachtet der Qualitätsfrage spielt in puncto Nachhaltigkeit für die Möbelindustrie vor allem die Wahl der Materialien eine Rolle. Natürliche und nachwachsende Rohstoffe sind hierbei auf den ersten Blick der beste Ansatz für nachhaltige Möbel. Dazu gehören nicht nur Holz, sondern auch Kork, Bambus und Sisal. Das Problem: Massivholz ist beispielsweise besonders schwer, kostenintensiv in der Produktion, lässt bestimmte Verarbeitungsmethoden nicht zu und muss vom Käufer regelmäßig gepflegt werden. Viele Möbel aus Holz sind zudem chemisch stark bearbeitet, sodass die Produkte nach Ende ihrer Lebensdauer nicht für die Kompostierung geeignet sind. Zudem besitzen Möbel aus Holz einen eigenen charakteristischen Ausdruck, den nicht jeder für seine Inneneinrichtung mag. Kurzfazit: Holz und Co. sind als natürliche und nachwachsende Rohstoffe eine gute, aber keine ideale Wahl für nachhaltige, ökologische Möbel.
Metall und Biokunststoffe – das bessere Material für Möbel?
Metall und Kunststoffe erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit in der Möbelindustrie. Anders als Holz eignen sich beide Werkstoffe für viel umfangreichere Bearbeitungsmethoden, die kühne und moderne Designs ermöglichen. Zudem ist die Lebensdauer bei Metall und hochwertigen Kunststoffen besonders lang, was positiv im Sinne der Nachhaltigkeit ist. Nun zu den Problemen: Sowohl Metall als auch Erdöl – der Ausgangsrohstoff für Kunststoffe – sind endlich. Ist die Lebensspanne solcher Möbel überschritten, kommen weitere Schwierigkeiten hinzu. Das Recycling ist aufwendig, teuer und energieintensiv, wodurch wiederum weiteres CO₂ erzeugt wird. Insbesondere Kunststoffe werden zudem oft nicht recycelt und verbleiben in der Umwelt, wo sie über die Jahre zu gefährlichem Mikroplastik verfallen. Auch so genannte Biokunststoffe sind hierbei keine wirkliche Alternative, da sie ebenfalls aufwendig recycelt werden müssen und keinesfalls für beispielsweise den heimischen Kompost geeignet sind.
Vulkanfiber als nachhaltiges Material für Möbel
Welches Material kombiniert die zentralen Eigenschaften natürlich und nachhaltig auf der einen und gut bearbeitbar und langlebig auf der anderen Seite? Bereits Ende des 19. Jahrhunderts erlebte in diesem Zusammenhang der Werkstoff Vulkanfiber einen Boom. Das auf Zellstoffen basierende Material war ideal, um daraus beispielsweise edle Koffer und Lampenschirme herzustellen. Der große Vorteil: Vulkanfiber beinhaltet ausschließlich nachwachsende Rohstoffe und lässt sich vielfältig bearbeiten. Zudem überzeugt es durch eine hochwertige Optik. Das ist Grund genug, sich die Vorteile der Vulkanfiber für die Möbelindustrie näher anzusehen. Zuvor werfen wir jedoch einen kurzen Blick auf den Herstellungsprozess.
Natürlich und nachwachsend
Fest, hornartig und doch gut verformbar – die Vulkanfiber ist ein echter Alleskönner, der zu 100 Prozent aus den nachwachsenden Rohstoffen Zellstoff und/ oder Baumwolllinters besteht. Beide Ausgangsstoffe werden bei einem speziellen Verfahren unter Zugabe von Schwefelsäure pergamentiert. Die Säure sorgt dafür, dass sich die Fasern neu verknüpfen und eine sogenannte Hydratcellulose bildet. Beim langsamen Herauslösen der Schwefelsäure entsteht hierbei ein Netzwerk, das alle aufeinanderliegenden Papierbahnen bedeckt. Dieser Vorgang, die sogenannte Lagenbildung, kommt einer „Verschweißung“ der einzelnen Papierlagen in sich und auch zwischen den einzelnen Lagen gleich. Um die Umwelt zu schonen, wird die Säure vollständig ausgewaschen.
Vorteile von Vulkanfiber
Die Vulkanfiber bietet für der Möbelindustrie eine ganze Reihe an Vorteilen. Das Material ist leicht, dennoch äußerst robust sowie langlebig und bietet eine hochwertige Optik, bei der die Farbe frei gewählt werden kann. Zudem stehen der Möbelindustrie für vielfältige Designs eine große Menge an Bearbeitungsmethoden zur Verfügung:
• Verdichtung
• Tiefziehen
• Verformen
• Biegen, stanzen, prägen, bohren, feilen, fräsen usw.
• Beschichten
• Schleifen
Leicht und für den Heimkompost geeignet
Aufgrund der enormen Widerstandskraft bei geringem Gewicht gehört die Vulkanfiber zu den Leichtbaumaterialien. Das ist auch für die Möbelproduktion vorteilhaft. Anders als etwa bei Massivholzmöbeln kann ein gleichwertig robustes Produkt aus Vulkanfiber bei geringerem Materialbedarf hergestellt werden. Dadurch sinken die Produktionskosten, ohne dass die Qualität leidet. Trotz seiner enormen Widerstandskraft erzeugt das Material anders als Kunststoff, Metall und chemisch bearbeitetes Holz kein Recycling- bzw. Entsorgungsproblem. Vulkanfiber zersetzt sich selbst im Heimkompost rückstandslos und stellt damit für industrielle Wertstoffhöfe keinerlei Herausforderung dar.
Langlebig und sicher
Neben der hohen mechanischen Belastbarkeit überzeugt die Vulkanfiber durch eine ausgeprägte Resistenz gegenüber Ölen, Benzin und anderen organischen Lösungsmitteln. Möbel aus Vulkanfiber sind damit also nicht nur langlebig, sondern bieten auch einen großen Schutz gegenüber verschiedenen Flüssigkeiten, falls es zu einem Haushaltsunfall kommt. Außerdem überzeugt das Material in Bezug auf Sicherheitsaspekte. Vulkanfiber splittert nicht, besitzt einen hohen Flammpunkt und brennt – sollte es dennoch zu einem Feuer kommen – mit kleiner, gelber und gleichmäßiger Flamme.
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Der Wunsch der Kunden nach bezahlbaren, natürlichen und nachhaltigen Möbeln in verschiedenen Designs wird immer größer. Die Möbelindustrie muss jetzt umdenken, um wertvolle Marktpotenziale nicht ungenutzt zu lassen. Als Hersteller von Vulkanfiber SAVUTEC® stehen wir Unternehmen aus der Möbelindustrie gerne als Entwicklungspartner für innovative und hochwertige Möbel zur Seite. Fordern Sie jetzt ein Muster an oder nehmen Sie Kontakt zu unseren Experten auf.
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